WasserLand
Wasser und Land – in den Ansprüchen des Menschen an seine Umwelt werden beide oft scharf getrennt und voneinander abgegrenzt. In der Natur sind die Grenzen dagegen unscharf, es sind eher Übergänge denn Grenzen. Was wäre das Wasserland? In den Marschgebieten der Küstenniederungen kann man es erleben. Ein Zwischenbereich, der sowohl dem einem als auch dem anderen angehört, ein Bereich des Austausches der Veränderung und Entwicklung, der Vielfalt. So spricht unser Name vom Selbstverständnis: wir suchen die Vereinbarkeit.
Hochwasservorsorge und ökologische Gewässerentwicklung sind unsere Tätigkeitsfelder, prägend für unsere Arbeit ist dabei das verbindende Element dieser beiden Bereiche!
Auf den ersten Blick mögen diese Tätigkeitsfelder weit auseinander liegen, tatsächlich sind sie in einem zeitgemäßen Verständnis aber eng miteinander verknüpft, resultiert doch der Bedarf der ökologischen Gewässerentwicklung – oft als Renaturierung bezeichnet – aus den Nutzungsansprüchen der Menschen an die Gewässer und an die Flächen am Gewässer.
Diese Nutzungsansprüche stehen oftmals in direkter Konkurrenz zu den Gewässern.
Diese wiederum lassen bei Hochwasser ihren Anspruch an die Flächen machtvoll erlebbar werden – in der Vergangenheit oft zum Schaden des Menschen, der das Wasser dann durch Schutzeinrichtungen aus den Flächen ausgesperrt und den Gewässern damit immer mehr von ihrem Raum und ihrer Lebendigkeit genommen hat.
Beide Ansprüche zu vereinen ist daher die Bestrebung, der wir uns verschrieben haben. In einen Satz gefasst lautet der Ansatz:
MIT DEM WASSER LEBEN.
Ihn umzusetzen, erfordert oft neue, kreative Herangehensweisen. Die Herausforderung liegt vielfach aber gar nicht in der Umsetzung möglicher Lösungen, sondern in unserer Akzeptanz verschiedener Ansprüche und dem Willen zur Vereinbarkeit: Wollen wir z.B. die Ansprüche der Gewässer respektieren, müssen wir unsere eigenen damit abgleichen.
Daher sind wir bestrebt, die Menschen an den Prozessen und Lösungen zu beteiligen, ihr Verständnis mit einzubeziehen und in kooperativem Vorgehen Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Diesem Verständnis folgen wir sowohl im Umgang mit Hochwasser als auch in der Vitalisierung von Gewässern – seit über 20 Jahren.
Beides geht nur miteinander.
Gewässervitalisierung
Wo das Wasser nicht mehr als lebendige Ader durch das Land zieht, leisten wir Entwicklungshilfe, Hilfe zur Vitalisierung, dass es sich wieder zu einer solchen entwickeln kann.
Dafür könnten die Bagger anrücken, und schnell und gezielt Störendes entfernen und Helfendes hinzu fügen.
Doch oft können die Bäche und Flüsse es auch selber, oft auch besser.
So legen wir gerne Hand an zur Unterstützung und sehr gerne gemeinsam mit anderen Menschen, zu Belebung des Gewässers im Bewusstsein.
Mit dem Wasser...
Die Aue ist ein wertvoller Teil eines lebendigen Gewässers. Dorthinein breitet der Bach, der Fluss sich bei Hochwasser aus, dorthin entwickelt und verändert er sich – und trifft dort heute sehr oft auf den Menschen, der diese Flächen nutzt und den er dabei stört.
Eine mögliche Lösung in der Konkurrenz um Flächen am Gewässer: Amphibische Siedlungs- und Nutzungsentwicklung - wenn die Häuser schwimmen lernen...
Nutzungen werden so gestaltet, dass sie bei Überflutungen Schadenfrei bleiben.
Ein Test-Projekt: das aufschwimmfähige Haus vor dem Elbe-Deich - Hochwasseranpassung statt Schutz vor Überschwemmung.