Amphibische Siedlungsentwicklung
Schutz vor Überflutungen durch Deiche alleine ist nicht zukunftsfähig. Zunahme extremer Wetterlagen, unsichere Prognosen und höhere Wasserstände sind mögliche Zukunfts-Szenarien. Unsere Deiche aber können nicht beliebig erhöht werden. Sie stoßen zunehmend an Grenzen der Erweiterbarkeit.
Dies ist die Motivation für das Projekt Amphibische Siedlungen: größere Unabhängigkeit vom herkömmlichen Hochwasserschutz.
Ein Haus zu bauen, das im Falle einer Überflutung schwimmen kann, bietet hier großzügigen Spielraum und erscheint unproblematisch. Schließlich werden auch Schiffe gebaut. Trotzdem werden Fragen auftreten, wenn ein schwimmfähiges Haus geplant wird: zur Genehmigungsfähigkeit, zur Ver- und Entsorgung, zur Zugänglichkeit und nicht zuletzt zur Dauerhaftigkeit der Schwimmfähigkeit, die ohne Überflutung nicht überprüfbar ist.
Wird aber eine Siedlungsentwicklung in den Blick genommen, die sich vom konstruktiven Hochwasserschutz emanzipiert, so sind viele weitere Fragen zu bewegen, zumal eine solche Entwicklung zukünftig Nutzungsräume erschließen kann, die aufgrund ihrer amphibischen Charakteristik bisher nicht nutzbar waren.
Der Überflutungsfall kann von einer katastrophalen Ausnahmesituation zu einem geplanten Gebrauchs-zustand werden. Um dies zu erreichen muss auch die Infrastruktur ihre Wasserscheu ablegen.
Schwimmkurs für Häuser?
Häuser, die schwimmen können, sind nicht neu. Im Gegenteil sind Hausboote und schwimmende Häuser auf dem Wasser gerade chic.
Richtige Häuser aber haben ihren Platz auf dem Land, sie haben ein Grundstück, einen Garten!
Richtige Häuser, die auch aussehen wie richtige Häuser – und die trotzdem schwimmen können?
Solche Häuser findet man selten. Denn dort, wo Häuser stehen, gibt es Deiche, die dafür sorgen sollen, dass die Häuser nicht im Wasser stehen.
Warum also schwimmen?
Der Flyer zum Projekt Amphibische Siedlungsentwicklung mag einen ersten Eindruck geben.
Amphibische SiedlungSENTWICKLUNG
Der Flyer zum Pilotprojekt vor dem Elbe-Deich im Landkreis Stade.